Steve Jobs verbrachte ziemlich viel Zeit damit, herumzusitzen und nichts zu tun. Ich auch. Und Du?
Meditation als regelmäßige Praxis US-amerikanischer Manager
Was so flapsig klingt, ist natürlich auch nicht wirklich zutreffend. Was Steve Jobs tat, war nicht einfach so herumzusitzen, er meditierte. Meditation spielte eine wichtige Rolle in seinem Leben und wird oft als einer der Schlüsselfaktoren genannt, die zu seiner Kreativität und seiner Fähigkeit, anders zu denken, beigetragen haben. In jungen Jahren reiste Jobs auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung und Selbsterkenntnis nach Indien. Er verbrachte mehrere Monate in Indien, unter anderem im Ashram von Neem Karoli Baba, wo er in die Meditation und östliche Philosophie eingeführt wurde. Diese Erfahrung hatte einen bleibenden Einfluss auf ihn, und er beschäftigte sich sein ganzes Leben lang mit Meditation und Achtsamkeit. Es wird angenommen, dass seine Konzentration auf Einfachheit, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit bei Apple-Produkten von seinen zen-buddhistischen und meditativen Praktiken beeinflusst wurde.
Und auch andere erfolgreiche US-Manager sind bekennende Meditationsfans. Sundar Pichai, der CEO von Alphabet Inc. (der Muttergesellschaft von Google), hat Achtsamkeit und Meditation als wesentliche Elemente seiner täglichen Routine erwähnt. Jeff Weiner, der ehemalige CEO von LinkedIn, ist ein bekannter Meditierer. Und auch Oprah Winfrey, die Medienmogulin und Gründerin von Harpo Productions spricht über ihre regelmäßige Meditationspraxis.
Ist wer regelmäßig meditiert erfolgreicher?
Tatsächlich belegen Studien, wie sich schon wenige Minuten des Ruhigsitzens positiv auf Konzentration, Kreativität, Prioritätensetzung auswirkt. Was ist Meditation und was macht die östliche Kulturtechnik zu einer solchen Wunderwaffe?
Meditation ist eine Praxis, die den Geist trainiert und einen Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit, Entspannung und erhöhter Achtsamkeit herbeiführt. Meditation wird oft als Mittel eingesetzt, um geistige Klarheit, emotionale Ruhe und ein Gefühl des inneren Friedens zu erreichen.
Die Vorteile der Meditation sind umfassend untersucht worden und die wissenschaftliche Forschung hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit gezeigt. Ich möchte mich an dieser Stelle zwei Aspekte hervorheben: Stressreduzierung und kognitive Fähigkeiten:
- Aktivierung der Entspannungsreaktion: Wenn wir Stress empfinden, versetzt sich unser Körper in einen Zustand der "Kampf- oder Flucht"-Reaktion, der durch eine erhöhte Herzfrequenz, einen erhöhten Blutdruck und einen erhöhten Cortisolspiegel gekennzeichnet ist. Die unwillkürlichen Körperfunktionen werden vom autonomen Nervensystem gesteuert. Es hat sich gezeigt, dass Meditation das autonome Nervensystem beeinflusst, insbesondere durch die Steigerung der Aktivität des parasympathischen Nervensystems, das für die Förderung von Entspannung und Ruhe zuständig ist. Somit trägt Meditieren dazu bei den physiologischen Auswirkungen von Stress entgegenzuwirken, indem sie die Herzfrequenz verlangsamt, den Blutdruck senkt und die Produktion von Stresshormonen verringert.
Für uns Schreibtischtäter sind natürlich besoners die positiven Auswirkungen auf kognitive Fähigkeiten relevant. Ich nenne an dieser Stelle drei
- Verbesserte Aufmerksamkeit und Konzentration: Einer der wichtigsten Vorteile der Meditation ist die Verbesserung der Aufmerksamkeit und der Konzentration. Während der Meditation richten die Praktizierenden in der Regel ihre Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt, z. B. den Atem oder ein Mantra, und bringen ihre Aufmerksamkeit immer wieder zurück, wenn sie abschweift. Diese Praxis stärkt den "Aufmerksamkeitsmuskel" und verbessert die Fähigkeit, den Fokus aufrechtzuerhalten, Ablenkungen zu ignorieren und sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Infolgedessen kann Meditation die Produktivität und Leistung bei verschiedenen kognitiven Aufgaben, die eine anhaltende Aufmerksamkeit erfordern, verbessern.
- Verbessertes Arbeitsgedächtnis: Das Arbeitsgedächtnis bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen für kurze Zeit im Gedächtnis zu behalten und zu verarbeiten. Studien haben gezeigt, dass Meditierende, die regelmäßig meditieren, eine höhere Effizienz bei Aufgaben des Arbeitsgedächtnisses aufweisen, z. B. beim Erinnern und Verarbeiten von Informationen. Diese Verbesserung kann auf die verbesserte Fähigkeit zurückgeführt werden, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten und Ablenkungen zu widerstehen, was grundlegende Komponenten des Arbeitsgedächtnisses sind.
- Größere kognitive Flexibilität: Meditation kann die kognitive Flexibilität verbessern, d. h. die Fähigkeit, sich anzupassen und zwischen verschiedenen geistigen Aufgaben oder Perspektiven zu wechseln. Durch das Üben von Achtsamkeit und das Beobachten von Gedanken, ohne sie zu bewerten, entwickelt der Einzelne eine nicht-reaktive und offene Denkweise. Diese Flexibilität ermöglicht kreativere Problemlösungen, anpassungsfähiges Denken und die Fähigkeit, mehrere Standpunkte zu berücksichtigen.
Zusammengefasst führt regelmäßiges Meditieren als zu einem verbesserten Umgang mit Stress, unterstützt bei Tätigkeiten, die anhaltende Aufmerksamkeit erfordern, verbessert das Arbeitsgedächtnis und fördert Perspektivwechsel und kreative Herangehensweisen. Dies sind nur wenige Beispiele aus einer breiten Palette von Vorteilen für das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden.
Und wie soll ich das nun auch noch in meinen vollen Tag stopfen? Freiräume und einen klaren Kopf schaffen
Aufgabenberge, Nachrichten auf verschiedensten Kanälen und zahlreiche Meetings lassen so manchen Tag komplett durchgetaktet erscheinen. Für Pausen, ungestörtes Nachdenken oder gar einen weiteren Tagesordnungspunkt Meditation bleibt dabei vermeintlich keine Zeit. Ein solcher vollgepackter Alltag, der eher aus Reaktion besteht als aus bewußter Gestaltung, kann zu Stressempfinden führen. Hier innezuhalten und Pausen zu setzen mag kontraproduktiv oder unmöglich erscheinen, ist aber ein wirksamer erster Schritt. Wenige Minuten genügen hier schon für den Anfang!
Ich würde mich freuen, wenn Du neugierig geworden bist. Gerne kannst Du Dich jederzeit mit Fragen oder Kommentaren an mich wenden.